Franz Reindl bewirbt sich als Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB).
Der langjährige Sportdirektor gab am Dienstag seine Kandidatur bekannt und wird bei der Wahl am 19. Juli gegen den umstrittenen Amtsinhaber Uwe Harnos antreten.
"Ich habe in letzter Zeit viel Zuspruch erfahren. Deshalb habe ich mich entschlossen, für das Amt des DEB-Präsidenten zu kandidieren", sagte der 59-Jährige.
Zuvor hatte der Bronzemedaillengewinner von 1976 die Verbandsmitglieder über seine Entscheidung informiert.
Während der WM in Minsk hatten sich viele Vereine für den Garmischer stark gemacht, der vor drei Jahren von Harnos als Sportdirektor entmachtet worden war.
Die ehemaligen Bundestrainer Uwe Krupp ("als Präsident ein Glücksfall") und Hans Zach ("ein Sechser im Lotto für das deutsche Eishockey") sprachen sich ebenso für ihn aus wie NHL-Profi Marcel Goc.
"Für mich kann es nur einen Kandidaten aufs Präsidenten-Amt geben: Franz Reindl. Er war Spieler, er war Trainer, er war Manager, Sportdirektor, Generalsekretär. Er hat alle Positionen bekleidet, die es gibt. Wenn sich einer im deutschen Eishockey auskennt, und es vorantreiben kann, dann der Franz. Es wäre sehr gut, wenn er sich aufstellen würde, und wir ihn als Präsident gewinnen würden", sagte Goc vor ein paar Tagen SPORT1.
Auch die meisten Profiklubs der DEL und der DEL2 unterstützen Reindl, ebenso wie zahlreiche unterklassige Vereine und Landesverbände.
Der ehemalige Nationalspieler ist seit 1991 in unterschiedlichen Funktionen beim DEB tätig, zeitweise auch als Co-Trainer und Chefcoach, insgesamt 19 Jahre lang als Sportdirektor, zuletzt nur noch als DEB-Generalsekretär.
Er war maßgeblich an der Organisation der Heim-Weltmeisterschaften 2001 und 2010 beteiligt und ist auch für die WM 2017 in Köln und Paris verantwortlich.
Als Spieler hatte er mit Riessersee und Rosenheim drei deutsche Meistertitel gewonnen und an neun Weltmeisterschaften und drei Olympischen Spielen teilgenommen.
Dem Kaufbeurer Rechtsanwalt Harnos, seit 2008 DEB-Präsident, wird vor allem der sportliche Absturz der Nationalmannschaft seit der Trennung von Bundestrainer Uwe Krupp 2011 und das Verpassen der Olympischen Spiele in Sotschi vorgeworfen.
Er hatte vor der WM in Minsk seine erneute Kandidatur erklärt.
27.05.2014 Sport1 online